SPRINT
Fachsprache als Schlüssel zur schulischen Integration
Sprache ist der Schlüssel zur Integration – diesen Satz hört man immer wieder. Wie schwer es allerdings ist, sich sprachlich in einem fremden Land zu orientieren, wissen die Wenigsten. Während die Alltagssprache, welche beispielsweise beim Einkaufen, in der Arbeit oder im Umgang mit Freunden verwendet wird, in der Regel schnell erlernt werden kann, stellt die Bildungssprache eine größere Herausforderung dar. Mit dieser sind vor allem junge Einwanderinnen und Einwanderer konfrontiert, welche in der Bildungseinrichtung Schule das den Fächern entsprechende Fachvokabular verwenden müssen. Dass dies vielen Jugendlichen ohne eine zusätzliche Unterstützung nur schwer gelingt, haben nicht zuletzt die letzten PISA-Ergebnisse gezeigt.
„Sprachförderung intensiv“ – SPRINT
Deswegen haben es sich auch dieses Schuljahr Lehrkräfte der Joseph-von-Fraunhofer-Schule zur Aufgabe gemacht, 15 Schülerinnen und Schüler aus dem Ausland durch Sprache zu integrieren. Den Rahmen bildete dabei wie in den Jahren zuvor auch schon das sogenannte SPRINT-Projekt. SPRINT steht für „Sprachförderung intensiv“ und ist ein wichtiger Beitrag der bayerischen Realschulen, um Schülerinnen und Schülern mit geringen Deutschkenntnissen einen Realschulabschluss zu ermöglichen.
Dabei werden die Jugendlichen in den Fächern Deutsch als Zweitsprache, Englisch, Mathematik, „Lernen lernen“ und Werteerziehung unterrichtet. Das Ziel dieser ganzheitlichen Förderung besteht demnach nicht nur darin, die Schülerinnen und Schüler intensiv auf den Regelunterricht und die darin verwendete Bildungssprache vorzubereiten. Auch die Erziehung zur Demokratie oder das Erlernen verschiedener Lernstrategien gehört zum Bildungsangebot der SPRINT-Lehrkräfte. Um die Jugendlichen nicht zu überfordern, erfolgt die Integration in die Regelklassen deshalb auch Schritt für Schritt im Laufe des Schuljahres. Die Lehrkräfte fördern dabei jeden Einzelnen individuell und orientieren sich an seinem spezifischen Wissensstand.
Erfolgreiche Realschulabschlüsse
Dass diese Herangehensweise gewinnbringend ist, zeigen nicht zuletzt die vielen ehemaligen SPRINT-Schülerinnen und -Schüler, die mittlerweile erfolgreich ihren Realschulabschluss erlangt haben und sich auf das Berufsleben vorbereiten. Integration durch Sprache ist also tatsächlich möglich – solange die Rahmenbedingungen dafür gegeben sind.